
Wenn bei dir eine COPD (chronische obstruktive Bronchitis) oder ein Emphysem diagnostiziert wurde, dann hast du dir bereits viele Fragen gestellt. Was ist eine COPD? Wie geht es jetzt weiter? Wie kann ich mein Leben trotz Symptomen aktiver gestalten?
Es gibt Möglichkeiten! Mit den richtigen Schritten kannst du mit einer COPD besser leben und daran arbeiten, das Leben möglichst so zu führen, wie du es dir vorstellst.
In den vergangenen Jahren wurden große Fortschritte in der Behandlung von COPD gemacht. Den Verlauf können wir bereits stark verlangsamen. Trotzdem ist es aktuell noch nicht möglich, mit einer Therapie die COPD zu heilen.
Mit diesen 5 Schritten startest du jetzt in ein neues, aktiveres Leben trotz Symptomen.
In diesem Artikel
- 1. Eine starke Atemmuskulatur hilft gegen Kurzatmigkeit und Atemnot
- 2. Heilkräuter und Tees sind effektive Schleimlöser
- 3. Meistere die kalte Jahreszeit mit einer COPD
- 4. Rauchen aufzuhören ist eine der besten Entscheidungen, die du für deine Gesundheit triffst
- 5. Warum die richtige Ernährung bei Atemwegserkrankungen hilft
1. Eine starke Atemmuskulatur hilft gegen Kurzatmigkeit und Atemnot

Obstruktive Lungenerkrankungen wie COPD verursachen Atemnot, weil zu viel Luft in die Lungen eingeatmet und zu wenig ausgeatmet wird.
Es mag ungewöhnlich erscheinen, dass zu viel Luft Atemnot verursachen kann. Bei Atemnot haben wir das Gefühl, dass wir nicht genug Sauerstoff bekommen. In Wirklichkeit hat der Betroffene jedoch ein Problem beim Ausatmen, so dass überschüssige, verbrauchte Luft in der Lunge verbleibt und durch eine schwache Atemmuskulatur nicht richtig ausgeatmet werden kann.
Bei einem Lungenemphysem wird die eingeatmete Luft in einem beschädigten Teil der Lunge eingeschlossen. Dadurch wird die Lunge überfüllt, was Druck auf die gesunden Teile der Lunge ausübt und es erschwert, die Luft herauszudrücken. Wenn die verbrauchte Luft dann nicht herauskommt, kann nicht ausreichend neue sauerstoffreiche Luft eindringen.
Möchtest du Atembeschwerden wie Kurzatmigkeit und Atemnot reduzieren? Dann solltest du deine Atemmuskulatur kräftigen. Durch regelmäßiges Atemtraining und die Stärkung der Lungenmuskulatur kannst du die Atemfunktion verbessern und den Symptomen vorbeugen.
Wir haben bereits Übungen in anderen Artikeln erklärt. Du kannst auf folgende Links klicken und durch regelmäßiges Training deine Atemmuskulatur stärken.
- Atemkraft steigern: 3 effektive Techniken für Zuhause
- Zwerchfell Verspannungen erkennen und auflösen
2. Heilkräuter und Tees sind effektive Schleimlöser
Auch wenn die COPD bereits seit über 400 Jahren bekannt ist, gab es lange Zeit keine Therapie gegen die chronische Atemnot. Lange Zeit setzte man auf Heilkräuter, die die Lunge wieder stärken sollten. Auch heute besteht die Möglichkeit, besser zu leben, durch das Trinken von Tee zum Schleimlösen. Sie lindern Beschwerden und verbessern das Durchatmen..
Eukalyptus

Der kräftig riechende Eukalyptus ist geradezu der Inbegriff der Erkältungsdüfte. Daher ist er auch die bekannteste Heilpflanze Australiens. Dabei stammt der medizinische Eukalyptus-Baum eigentlich von der Insel Tasmanien und ist heutzutage in den meisten warmen Ländern verbreitet. Das ätherische Öl des Eukalyptus findet man in zahlreichen Erkältungsmitteln: seien es Bäder, Inhalationsmittel oder Einreibemittel.
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Spitzwegerich

Auch wenn er unauffällig ist, ist er doch eine wichtige Heilpflanze. Wer ihn kennt, erkennt ihn schon im zeitigen Frühjahr an seinen langen schmalen Blättern, die wie Lanzen aus dem Boden schießen.
Er ist ein wichtiges Hustenmittel und hat außerdem gute Fähigkeiten bei der Wundheilung. Wenn man sich in der freien Natur verletzt hat und hat weder Pflaster noch Desinfektionsmittel dabei, hilft es, ein paar Spitzwegerich Blätter zu zerkauen und auf die Wunde aufzulegen.
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Thymian
Als Heilpflanze ist der Thymian der reinste Tausendsassa. Ein Kraut, das als natürliches Antibiotikum wirkt und hilft, Infektionen der Atemwege zu bekämpfen. Es gibt kaum ein Einsatzgebiet, bei dem Thymian nicht helfen könnte. Gute Erfahrungen haben auch beim Schleim lösen in Kombination mit Honig gemacht.
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Natürlich kann es nicht die einzige Behandlungmethode bleiben. Eine medikamentöse Therapie, Sport und Atemübungen sind fundamental, um wieder mehr Luft zu bekommen.
3. Meistere die kalte Jahreszeit mit einer COPD

In den kalten Jahreszeiten nehmen die Atemwegsinfektionen deutlich zu. Das kann bei vorgeschädigten COPD Patienten in den Atemwegen zu hohen Entzündungswerten führen. Die hohen Entzündungswerte können zur Folge haben, dass die Symptome der COPD spürbar zunehmen und der Betroffene im Krankenhaus behandelt werden muss. Es kann zur Exazerbation kommen. Doch das bedeutet nicht, dass man den Winter nicht unbeschwert genießen kann.
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Was kannst du tun, um in dich in der kalten Jahreszeit wohlzufühlen und die Lungengesundheit zu schützen?
- Inhaliere regelmäßig mit Salz
- Nutze Atemübungen die vom Arzt oder dem Physiotherapeuten erklärt wurden.
- Das Tragen von Schals oder Tüchern vor Mund und Nase kann helfen, die Atemwege warm und feucht zu halten.
- Es ist auch wichtig, sich ausreichend zu bewegen und an der frischen Luft zu sein, wenn das Wetter es erlaubt. Ein Spaziergang an der frischen Luft kann die Lungenfunktion verbessern und das Immunsystem stärken. Es ist jedoch wichtig, auf die Wetterbedingungen und die eigene Gesundheit zu achten.
- Du solltest die Entzündungen möglichst gut in den Griff zu bekommen und damit auch das Auftreten von lebensbedrohlichen Exazerbation verhindern. Geeignet sind Kombipräparate, die neben einer bronchienerweiternden Substanz gleichzeitig auch einen entzündungshemmenden Wirkstoff enthalten.
4. Rauchen aufzuhören ist eine der besten Entscheidungen, die du für deine Gesundheit triffst
Auch bei einer COPD ist der Rauchstopp noch nicht zu spät. Das Rauchen ist eine der Hauptursachen für COPD. Sobald du aufhörst zu rauchen, kann sich die Lungenfunktion verbessern und der Verlauf der COPD wird verlangsamt. Denke bitte auch an die anderen Gesundheitsrisiken, wie Herzinfarkte und Krebs, die durch rauchen gefördert werden.

Es gibt viele Möglichkeiten, um den Rauchstopp zu unterstützen:
- Zunächst solltest du dich von den Menschen und Orten fernhalten, die das Rauchen fördern. Wenn du in einer Umgebung bist, in der andere Leute rauchen, kann es schwierig sein, dem Drang zu widerstehen. Wenn du stattdessen diese Situationen meidest, kannst du die alten Gewohnheiten brechen.
- Es kann auch hilfreich sein, sich Unterstützung von Freunden, Familie oder einer Selbsthilfegruppe zu holen, damit du nicht alleine mit den Problemen bist. Eine Selbsthilfegruppe kann besonders hilfreich sein, weil du dort Menschen triffst, die das Gleiche durchmachen und sich gegenseitig unterstützen.
- Es gibt auch verschreibungspflichtige Medikamente und Nikotinersatzprodukte, die beim Rauchstopp helfen können.
Es ist empfehlenswert, dass du dir realistische Ziele setzt und dir Zeit gibst, um sich an das Leben ohne Zigaretten zu gewöhnen. Es kann einige Zeit dauern, bis sich die Lungenfunktion verbessert und die Entzugserscheinungen nachlassen. Aber mit Geduld und Durchhaltevermögen lässt sich der Rauchstopp schließlich meistern und deine Gesundheit wird sich langfristig verbessern.
Zu Beachten ist, dass nicht nur Tabakkonsum die Lunge schädigen kann, sondern auch Abgase. Vor allem Menschen, die in der Nähe der Stadt wohnen, sind besonders gefährdet. Es kann dann sinnvoll sein, einen Luftreiniger in den Innenräumen aufzustellen, um die Schadstoffe aus der Luft zu filtern.
5. Warum die richtige Ernährung bei Atemwegserkrankungen hilft
Eine gesunde Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei einer COPD. Es gibt bestimmte Lebensmittel, die COPD-Symptome verstärken können, wie z.B. fettreiche und zuckerhaltige Lebensmittel, die die Atemwege verschleimem und die Atemfunktion beeinträchtigen können. Es ist daher wichtig, diese Lebensmittel zu vermeiden und stattdessen auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, die reich an Obst und Gemüse, Vollkornprodukten und Proteinquellen ist.
Einige Nährstoffe sind besonders wichtig für Menschen mit COPD, da sie die Atemfunktion unterstützen und die Muskelkraft erhöhen können. Einige Beispiele sind:
- Vitamin C: Vitamin C ist ein wichtiger Nährstoff für die Atemwege, da es Entzündungen reduzieren und die Immunität stärken kann. Frisches Obst und Gemüse wie Orangen, Papayas und Paprika sind reich an Vitamin C.
- Omega-3-Fettsäuren: Omega-3-Fettsäuren sind entzündungshemmend und können die Atemfunktion verbessern. Fisch wie Lachs, Makrele und Thunfisch sind reich an Omega-3-Fettsäuren.
- Beta-Carotin: Beta-Carotin ist ein Antioxidans, das die Lungen und die Atemwege schützt. Es kann auch die Atemfunktion verbessern und die Muskelkraft erhöhen. Frisches Obst und Gemüse wie Karotten, Papayas und Melonen sind reich an Beta-Carotin.
Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Körper anders ist und es daher individuelle Unterschiede geben kann, welche Lebensmittel für einen bestimmten Menschen mit einer COPD am besten geeignet sind. Es ist daher ratsam, sich von einem Ernährungsberater beraten zu lassen und seine Ernährung regelmäßig zu überprüfen. Tipp: Du kannst dich an deine Krankenkasse wenden, häufig werden die Kosten für eine qualifizierte Ernährungsberatung – zumindest anteilig – übernommen.
Mehr zum Thema: Ernährung bei COPD: Wie die richtige Ernährung Symptome lindern kann
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