Das kalte Wetter und Atemnot gehört für einige Menschen zusammen. Diese Zeit ist für Menschen mit einer Atemwegserkrankung eine ziemlich große Herausforderung. Kurzatmigkeit, Husten und Atemnot Attacken nehmen zu. Und es ist nicht nur durch die Kälte, sondern auch durch das nasse und neblige Wetter. Wir können das Wetter natürlich nicht beeinflussen, aber wir können unser eigenes Verhalten an die tiefen Temperaturen anpassen. Das Ziel ist natürlich klar: Als Mensch mit einer Atemwegserkrankung wie einer COPD oder Asthma wollen wir auch in den Wintermonaten das Haus verlassen können, ohne dass uns die Atembeschwerden oder sogar Atemnot zu schaffen machen.
Warum ist dieses Ziel wichtig?
Ein täglicher Spaziergang ist wichtig für das Immunsystem und zum Ausgleich eines Bewegungsmangels. Außerdem können wir unsere Vitamin D Speicher auffüllen. Und wenig erstaunlich ist, dass es einen hohen Einfluss auf die Lebensqualität hat. Es macht schon einen Unterschied, ob wir nur das Haus hüten oder im Winter unseren Freizeitaktivitäten nachgehen können.
Was tun gegen kaltes Wetter bei Kurzatmigkeit?
Wir können mit hilfreichen Techniken versuchen, die Atemwege warmzuhalten, denn kalte Luft ist wie ein aggressives Reizklima. Nach dem Eintreten der kalten Luft in die Bronchien reagieren die Bronchien mit zusammenziehen. Die Folge ist eine erhöhte Kurzatmigkeit.
Es ist jedoch nicht nur das kalte Wetter allein, sondern meistens kommt auch noch eine erhöhte Luftfeuchtigkeit dazu. Diese Kombination aus kalter und feuchter Luft kann eine hohe Belastung für Menschen mit Atemwegserkrankungen sein. Denn die kalte Luft wirkt Bronchien verengend und die Wasserpartikel in der Atemluft sorgt dafür, dass die Schleimhäute mit Feuchtigkeit aufnehmen und zusätzlich anschwellen.
Beides sind Probleme, die bei einer Atemwegserkrankung ohnehin schon Schwierigkeiten verursacht.
Praktische Tipps gegen kaltes Wetter
Nun schauen wir uns die Lösungen an. Du kannst ja schließlich nicht für ein halbes Jahr einfach in Urlaub fahren, auch wenn das schön klingt.
Alles beginnt mit der optimalen Vorbereitung.
- Es ist sinnvoll, ein warmes Getränk zu trinken, bevor du das Haus verlässt, um die Atemwege möglichst lange warmzuhalten.
- Dazu packst du deinen Brustkorb ordentlich in warme Kleidung ein, sodass er möglichst warm bleibt. Das hilft, die Atemwege warmzuhalten, aber auch, dass du keinen Zug bekommst.
- Ein ganz banaler, aber auch effektiver Tipp ist, über die Nase einzuatmen. Das klingt so simpel, aber du kennst es vielleicht selbst, wenn es anstrengend ist, dass man anfängt, über den Mund zu atmen. Die Nase hat die wichtige Eigenschaft, dass sie die Luft erwärmt.
- Gegen ein Anschwellen der Schleimhäute ist das tägliche Inhalieren einer einfachen Salzwasserlösung wirksam, was gleichzeitig übrigens auch gegen Infektionen mit Erkältungserregen vorbeugt. Es kann helfen, sich zunächst eine Kochsalzlösung selbst herzustellen und das Inhalieren über einen Kochtopf auszutesten, bevor man sich ein Inhaliergerät anschafft.
Was kannst du noch tun bei Atemnot durch kaltes Wetter?
Wenn möglich, sollten Inversionswetterlagen, schadstoffreiche Orte, wie Innenstädte oder dicht befahrene Straßen vermieden werden, sofern es möglich ist. Die Luft bei Nebel nimmt ein Vielfaches an Schadstoffen auf, die aggressiv auf die Atemwege einwirken und somit die Kurzatmigkeit verstärken können.
Wenn du jetzt nun nicht unbedingt an einer dicht befahrenen Straße wohnst oder einen Termin beim Arzt hast und du wartest schon lange auf diesen Termin, dann solltest du diesen Termin nicht wetterbedingt den Termin absagen. Wenn du indessen allerdings spazieren gehen möchtest und du hättest die Auswahl zwischen einem Waldspaziergang und einem Spaziergang an der Straße, dann solltest du dich besonders bei kaltem, feuchtem Wetter lieber für den Wald- oder Parkspaziergang entscheiden.
Trotzdem ist es wichtig, sich auch bei niedrigen Temperaturen und Nebel genügend zu bewegen. Verzichte also auch in den Wintermonaten nicht auf einen täglichen Spaziergang. Sollte es Tage geben, an denen es draußen zu kalt oder der Nebel zu dicht ist, kannst du dein Training nach innen verlegen. Suche dir eine Lungensportgruppe, die drinnen Sport macht oder nutze dein eigenes Wohnzimmer. Diverse Übungen können ohne Geräte und mit wenig Platz ausgeübt werden.
Atemübungen helfen durch den Winter zu kommen
Atemübungen helfen dir, deine Lunge sauber zu halten und die Kraft der Atemmuskeln zu erhalten. Das ist nicht nur wichtig, sondern schützt dich auch für Exazerbation und unterstützt dein Immunsystem. Du kannst das in einer Lungensportgruppe oder Hockergymnastik Gruppe in deiner Umgebung machen. Alternativ bieten sich auch Videos mit einem Sporttrainer oder Physiotherapeuten an, um die Hockergymnastik von Zuhause aus durchzuführen. Ich empfehle dir zusätzlich Musik an zu machen, um deine Motivation zu steigern.
Lungenreinigungen helfen bei Atemnot bei kaltem Wetter
Was allemal auch helfen kann, wenn du merkst, dass du wieder mehr Husten mit Auswurf haben solltest. Dann kann eine regelmäßige Lungenreinigung und morgendliches Inhalieren für dich sinnvoll sein. Patienten, die von viel Husten mit Auswurf betroffen sind, sollten regelmäßig eine Lungenreinigung durchführen. Am beliebtesten ist die Lungenreinigung am Morgen, direkt nach dem Aufstehen. Es helfen zusätzlich auch Dehnungen und leichte Bewegungen, um die Atemwege von Schleim zu befreien.
Luftreiniger
Mein letzter Tipp ist für dich ein Luftreiniger. Vielleicht kennst du die Geräte, die gerade in der Coronazeit überall aufgestellt worden sind, um Viren und Bakterien aus der Luft zu filtern. Tatsächlich haben sie eine gute Funktion, um das Raumklima zu verbessern. Wenn du in einem Haus oder einer Wohnung lebst, die nicht optimal gedämmt ist und im Winter einfach auch mal die Luftfeuchtigkeit ansteigt, was in den meisten Altbau Wohnungen der Fall ist, dann solltest du mal über einen Luftreiniger nachdenken. Die allermeisten Geräte können auch die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung anpassen. Das Gleiche gilt natürlich auch für die Heizungsluft, wenn es wieder kälter wird und automatisch die Luft mit trockener wird, dann kann hier ein Raumluftreiniger. Du musst das Gerät nicht das ganze Jahr laufen lassen. Wenn du jedoch Probleme mit dem Wetter und dem Klima haben solltest, dann kann dir ein Luftreiniger helfen. Das gilt sowohl für Herbst, Winter, als auch im Frühjahr und Sommer, falls du mit Allergien zu kämpfen hast. Allgemein kannst du kaltes Wetter und Atemnot entgegenwirken, indem du dein Raumklima verbesserst.