Lungenhochdruck(Pulmonale Hypertonie) – Ursachen, Symptome und Behandlung

Was ist pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck)?

Pulmonale Hypertonie (PH) bezeichnet einen dauerhaft erhöhten Blutdruck in den Lungenarterien. Vereinfacht gesagt, bedeutet dies, dass in den Gefäßen der Lunge ein zu hoher Druck herrscht, wodurch das Herz – vor allem die rechte Herzhälfte – stärker arbeiten muss. Langfristig kann dies zu einer Überlastung und einer schweren Herzschwäche führen.

  • Erhöhter Druck im Lungenkreislauf (über 25 mmHg)
  • Schleichender Krankheitsbeginn mit oft unspezifischen Symptomen
  • Potenzielle Überlastung des rechten Herzens

Ursachen und Risikofaktoren: Warum entsteht pulmonale Hypertonie?

Pulmonale Hypertonie kann verschiedene Ursachen haben. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen primärer (idiopathischer) und sekundärer pulmonaler Hypertonie. Während die primäre Form ohne erkennbare Vorerkrankung auftritt, ist die sekundäre Form eine Folge anderer gesundheitlicher Probleme.

Primäre pulmonale Hypertonie
Hierbei handelt es sich um Fälle, in denen keine andere Grunderkrankung vorliegt. Oft spielen genetische Faktoren eine Rolle.

Sekundäre pulmonale Hypertonie
Diese Form wird durch andere Erkrankungen ausgelöst. Typische Ursachen sind:

  • Herzerkrankungen: Vor allem Störungen der linken Herzhälfte, die zu einem Rückstau des Blutes in die Lunge führen.
  • Chronische Lungenerkrankungen: Erkrankungen wie COPD, Lungenfibrose, schweres Asthma oder Schlafapnoe.
  • Chronische Lungenembolien: Wiederholte Blutgerinnsel, die die Gefäße verstopfen.
  • Gefäßveränderungen: Entzündliche oder strukturelle Veränderungen in den Lungenarterien.
  • Autoimmun- und Systemerkrankungen: Erkrankungen wie Sklerodermie oder Lupus.
  • Medikamenteneinnahme: Bestimmte Appetitzügler und Drogen können als Auslöser fungieren.

Weitere Risikofaktoren

  • Erkrankungen des Herzens: Insbesondere Probleme der linken Herzhälfte können zu einem Rückstau in der Lunge führen.
  • Chronische Lungenerkrankungen: COPD, Lungenfibrose, schweres Asthma oder Schlafapnoe erhöhen das Risiko.
  • Medikamenteneinfluss: Appetitzügler, Drogen wie Amphetamine oder einige Chemotherapeutika wurden mit der Entstehung in Verbindung gebracht.
  • Autoimmunerkrankungen und genetische Disposition: Erkrankungen wie Sklerodermie oder familiäre Vorbelastungen können eine Rolle spielen.
KategorieBeispiele
Primäre PHGenetische Faktoren, idiopathisch
Sekundäre PH – HerzLinksherzinsuffizienz, Herzklappenfehler
Sekundäre PH – LungeCOPD, Lungenfibrose, Asthma, Schlafapnoe
Sekundäre PH – EmbolieChronische Lungenembolien
Sekundäre PH – SystemerkrankungenSklerodermie, Lupus, Leberzirrhose, HIV
UmweltfaktorenAppetitzügler, Drogen (Amphetamine, Kokain)

Symptome und Verlauf bei pulmonaler Hypertonie

Symptome von Lungenhochdruck

Die Symptome der pulmonalen Hypertonie entwickeln sich oft langsam. Betroffene bemerken zu Beginn häufig nur eine leichte Atemnot bei Belastung, die sich im weiteren Verlauf auch in Ruhe manifestieren kann. Weitere typische Symptome sind:

  • Atemnot (Dyspnoe): Vor allem bei Anstrengung, später auch in Ruhe.
  • Erschöpfung und Müdigkeit: Schon alltägliche Aktivitäten können anstrengend wirken.
  • Schwindel und Ohnmachtsanfälle: Bei plötzlichen Belastungen kann es zu Schwindel oder sogar kurzen Ohnmachtsmomenten kommen.
  • Brustschmerzen: Ein drückendes Gefühl im Brustbereich, vor allem bei körperlicher Aktivität.
  • Bläuliche Verfärbung (Zyanose): Vor allem an Lippen und Fingernägeln aufgrund des Sauerstoffmangels.
  • Wassereinlagerungen (Ödeme): Vor allem in Beinen und im Bauchbereich, was auf eine Überlastung des Herzens hindeutet.

Verlauf der Erkrankung:
Anfangs können die Symptome noch mild sein, doch ohne Behandlung schreitet die Erkrankung fort. Ein zu hoher Lungendruck kann zur Rechtsherzinsuffizienz führen – eine lebensbedrohliche Situation. Eine frühzeitige Diagnose ist deshalb essenziell, um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und die Lebensqualität zu erhalten.

Der Krankheitsverlauf kann je nach Ursache variieren. Manche Formen der pulmonalen Hypertonie (z. B. bei chronischen Lungengerinnseln) schreiten schneller fort als andere. Wichtig ist, dass bereits beim Auftreten erster Symptome an die Möglichkeit eines Lungenhochdrucks gedacht wird – besonders wenn Risikofaktoren vorliegen. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie kann den Verlauf deutlich verlangsamen und die Lebensqualität verbessern.

Diagnose: Wie wird Lungenhochdruck festgestellt?

Die Diagnose der pulmonalen Hypertonie kann eine Herausforderung darstellen, da die Beschwerden häufig unspezifisch und über einen längeren Zeitraum verteilt auftreten. In diesem Artikel erfahren Sie, welche diagnostischen Schritte notwendig sind, um die Erkrankung sicher zu erkennen, wie die Untersuchungen ablaufen und welche Bedeutung die Ergebnisse für den weiteren Therapieplan haben.

Der Weg zur richtigen Diagnose

Die Diagnose beginnt oft mit einer gründlichen Untersuchung. Dabei wird der Arzt ausführlich nach Symptomen, Vorerkrankungen und familiären Belastungen fragen. Viele Patienten berichten, dass sie zunächst nur leichte Atemnot oder Erschöpfung verspürten – Beschwerden, die leicht auf andere Ursachen zurückgeführt werden können. Erst im Verlauf und bei genauerer Betrachtung der Gesamtsituation wird der Verdacht auf eine pulmonale Hypertonie erhärtet.

Wichtige Untersuchungsmethoden

Um die Diagnose zu stellen, kommen verschiedene Methoden zum Einsatz. Die folgende Tabelle bietet einen übersichtlichen Vergleich der wichtigsten diagnostischen Verfahren:

UntersuchungsmethodeBeschreibung
Anamnese & körperliche Untersuchung
Echokardiographie (Herzultraschall)Erfassung der Symptome, Vorerkrankungen und familiären Belastungen; Abhören von Herz und Lunge; Beobachtung von Zeichen wie gestaute Halsvenen oder Ödeme.
RechtsherzkatheterUltraschalluntersuchung des Herzens, um die Druckbelastung und Struktur des rechten Ventrikels sowie den Zustand der Lungenarterien abzuschätzen.
Lungenfunktionstest & BildgebungInvasives Verfahren zur direkten Messung des Drucks in den Lungenarterien; ermöglicht zudem einen Vasoreaktivitätstest zur Beurteilung der Gefäßreaktivität.
LaboruntersuchungenBluttests zur Identifikation von Autoimmunerkrankungen, Infektionen oder Lebererkrankungen; Bestimmung von Herzbelastungsmarkern (BNP/NT-proBNP).
BelastungstestsTests wie der 6-Minuten-Gehtest oder Spiroergometrie, um die körperliche Leistungsfähigkeit und den funktionellen Schweregrad (NYHA-Klasse) zu beurteilen.

Anamnese und körperliche Untersuchung
Zu Beginn der Diagnostik steht das ausführliche Gespräch. Der Arzt fragt nicht nur nach den typischen Symptomen wie Atemnot, Müdigkeit und Schwindel, sondern auch nach möglichen Risikofaktoren wie Herz- oder Lungenerkrankungen und Medikamenteneinnahmen. Durch Abhören von Herz und Lunge sowie durch das Erkennen von typischen klinischen Zeichen (z. B. gestaute Halsvenen oder Ödeme) erhält der Arzt erste Hinweise auf eine mögliche Herzbelastung.

Echokardiographie
Die Echokardiographie ist oft der wichtigste erste Test bei Verdacht auf Lungenhochdruck. Mithilfe von Ultraschallwellen wird das Herz detailliert dargestellt. Der Arzt kann so feststellen, ob der rechte Ventrikel (die rechte Herzkammer) vergrößert oder überlastet ist und ob der Druck in den Lungenarterien erhöht sein könnte. Diese Untersuchung ist nicht invasiv und schnell durchführbar.

Rechtsherzkatheter
Der entscheidende Schritt zur Bestätigung der Diagnose ist der Rechtsherzkatheter. Bei diesem Verfahren wird ein dünner Katheter unter örtlicher Betäubung über eine Vene in das rechte Herz und weiter in die Lungenarterien vorgeschoben. Hiermit wird der exakte Druck in den Lungengefäßen gemessen. Zusätzlich kann die Reaktionsfähigkeit der Gefäße – der sogenannte Vasoreaktivitätstest – durchgeführt werden, um zu prüfen, ob bestimmte Medikamente, wie Kalziumkanalblocker, wirksam sein könnten.

Lungenfunktionstest und Bildgebung
Um die Ursachen der pulmonalen Hypertonie weiter einzugrenzen, sind Untersuchungen der Lungenfunktion und bildgebende Verfahren notwendig. Ein Lungenfunktionstest zeigt, ob und in welchem Ausmaß die Lunge in ihrer Kapazität eingeschränkt ist. Röntgenaufnahmen oder eine Computertomographie (CT) können strukturelle Veränderungen, wie Narben oder Gefäßveränderungen, sichtbar machen. Ergänzend dazu hilft ein Lungenscan (V/Q-Scan), chronische Lungenembolien aufzudecken.

Laboruntersuchungen
Blutuntersuchungen spielen eine wichtige Rolle bei der Identifikation von Begleiterkrankungen, die zu einer pulmonalen Hypertonie führen können. Hierzu zählen Autoimmunerkrankungen, Infektionen (wie HIV) oder Lebererkrankungen. Besonders relevant sind auch die Herzbelastungsmarker BNP oder NT-proBNP, die oft bei einer Rechtsherzinsuffizienz erhöht sind.

Behandlungsmöglichkeiten bei pulmonaler Hypertonie

Die pulmonale Hypertonie ist zwar eine ernste, chronische Erkrankung, aber in den letzten Jahren haben sich die Therapiemöglichkeiten deutlich verbessert. Eine Heilung lässt sich Lungenhochdruck in den meisten Fällen nicht vollständig erreichen (ausgenommen eventuell durch eine Organtransplantation), doch man kann die Erkrankung heute oft unter Kontrolle bringen und das Fortschreiten bremsen. Die Therapie zielt darauf ab, den Druck in den Lungenarterien zu senken, die Belastung des Herzens zu reduzieren und die Symptome zu lindern, um die Lebensqualität zu steigern und die Lebenserwartung zu verlängern.

Welche Behandlungsmaßnahmen im Einzelnen eingesetzt werden, hängt von der Ursache und Schwere der PH ab. Meist wird eine Kombination aus Medikamenten und allgemeinen Maßnahmen angewendet. In schweren Fällen kommen auch interventionelle oder chirurgische Eingriffe bis hin zur Transplantation in Betracht. Wichtig ist die Betreuung in einem spezialisierten Zentrum für pulmonale Hypertonie, da es sich um eine komplexe Krankheit handelt.

Atemtherapie bei Lungenhochdruck

Atemtherapie spielt eine zentrale Rolle in der ganzheitlichen Betreuung von Patienten mit pulmonaler Hypertonie. Durch gezieltes Atemtraining lässt sich die Lungenkapazität verbessern, die Atemnot verringern und die allgemeine Lebensqualität steigern. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Atemtherapie bei Lungenhochdruck funktioniert, welche Übungen empfohlen werden und wie sie optimal in den individuellen Therapieplan integriert werden kann.

  • Verbesserung der Sauerstoffaufnahme: Durch tiefere und effizientere Atemzüge wird mehr Sauerstoff in die Lungen transportiert.
  • Stärkung der Atemmuskulatur: Regelmäßiges Training hilft, die Muskeln rund um Lunge und Zwerchfell zu kräftigen.
  • Reduzierung der Atemnot: Viele Patienten berichten von einer spürbaren Erleichterung, wenn sie lernen, ihre Atmung gezielt zu kontrollieren.
  • Förderung von Entspannung und Stressabbau: Atemtechniken können helfen, das autonome Nervensystem zu beruhigen und so Angstgefühle zu reduzieren.

Diese positiven Effekte tragen dazu bei, den Alltag trotz der chronischen Erkrankung besser zu meistern und die allgemeine Lebensqualität zu erhöhen.

Zentrale Elemente der Atemtherapie

Im Folgenden stellen wir die wesentlichen Bausteine der Atemtherapie vor. Eine Kombination aus verschiedenen Methoden sorgt dafür, dass individuell auf die Bedürfnisse der Patienten eingegangen werden kann.

1. Bewusste Atmungsschulung

Hierbei lernen Patienten, zwischen flacher Brustatmung und tiefer Bauchatmung zu unterscheiden. Besonders die Technik der Lippenbremse – bei der gegen leicht geschlossene Lippen ausgeatmet wird – kann helfen, die Atemfrequenz zu verlangsamen und den Atemweg offenzuhalten.

2. Atemgymnastik und Dehnübungen

Sanfte Dehnübungen, oft inspiriert von Yoga, Tai-Chi oder Qi Gong, fördern nicht nur die Beweglichkeit, sondern unterstützen auch die Atmung. Durch gezielte Übungen wird das Zwerchfell trainiert, sodass tiefere Atemzüge gelingen.

3. Entspannungsübungen

Stress und Angst können die Atemmuster negativ beeinflussen. Techniken wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder geführte Meditationen helfen, den Körper zu beruhigen und fördern ein regelmäßiges, entspanntes Atmen.

4. Husten- und Sekretmanagement

Besonders bei chronischen Atemwegserkrankungen kann das gezielte Lösen von Schleim eine Verbesserung der Atemwege bewirken. Spezielle Techniken und Massagen unterstützen dabei, festsitzenden Schleim zu mobilisieren.

MethodeZielWirkung
Bewusste AtmungsschulungOptimierung des AtemmustersTieferes Atmen, Verringerung der Atemfrequenz, verbesserte Sauerstoffaufnahme
Atemgymnastik und DehnübungenStärkung der Atemmuskulatur und Verbesserung der LungenkapazitätErhöhte Atemtiefe, gesteigerte Muskelkraft, Erleichterung der Atmung
EntspannungsübungenAbbau von Stress und Reduzierung von AngstzuständenBeruhigung des Nervensystems, ruhigeres und regelmäßigeres Atmen
Husten- und SekretmanagementMobilisierung von festsitzendem SchleimFreiwerdung der Atemwege, effizientere Atmung

Die regelmäßige Durchführung der Atemtherapie sollte immer in enger Abstimmung mit dem behandelnden Arzt oder Therapeuten erfolgen. Zu Beginn ist es wichtig, die Übungen unter fachkundiger Anleitung zu erlernen. Sobald die Techniken verinnerlicht sind, können sie in den Alltag integriert werden – idealerweise als fester Bestandteil einer Rehabilitations- oder Lungensportgruppe.

Einige Tipps zur Integration:

  • Regelmäßigkeit: Tägliche kurze Übungseinheiten (5 bis 10 Minuten) können langfristig große Effekte erzielen.
  • Kombination mit Bewegung: Leichte körperliche Aktivitäten wie Spaziergänge oder Radfahren unterstützen die positiven Effekte der Atemtherapie.
  • Individuelle Anpassung: Jede Person reagiert unterschiedlich auf die Übungen. Es ist wichtig, das Training so anzupassen, dass es den eigenen Bedürfnissen entspricht.

Lebensstiländerungen und unterstützende Maßnahmen

Neben Medikamenten und Eingriffen können Betroffene durch gezielte Lebensstiländerungen und unterstützende Maßnahmen ihren Verlauf positiv beeinflussen:

Gezielte körperliche Aktivität und Schonung

Eine ausgewogene Balance zwischen Bewegung und Schonung ist essenziell. Schwere körperliche Überanstrengung sollte vermieden werden, da sie den Lungendruck gefährlich erhöhen kann. Insbesondere Leistungssport oder das Heben sehr schwerer Lasten sind meist tabu. Gleichzeitig ist es wichtig, den Körper durch leichte bis moderate Aktivitäten zu stärken. Ein ärztlich überwachtes Training – wie etwa Gehtraining, leichtes Radfahren oder speziell organisierter Rehasport – kann die Belastbarkeit deutlich verbessern, ohne das Herz zusätzlich zu belasten. Der Schlüssel liegt in der individuellen Abstimmung des Trainings, weshalb eine regelmäßige Rücksprache mit dem behandelnden Arzt unerlässlich ist.

Vermeidung von Höhenaufenthalten und langen Flugreisen

Menschen mit pulmonaler Hypertonie sollten Aufenthalte in großer Höhe (über ca. 1.800–2.000 Meter) meiden. In dünner Höhenluft, in der der Sauerstoffgehalt geringer ist, steigt der Lungendruck weiter an, was den Zustand verschlechtern kann. Auch längere Flugreisen sollten nur nach intensiver ärztlicher Rücksprache und gegebenenfalls mit zusätzlicher Sauerstoffversorgung unternommen werden, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Ernährung und Flüssigkeitsmanagement

Eine ausgewogene Ernährung bildet die Grundlage für eine gute Gesundheit. Bei fortgeschrittener Herzschwäche wird häufig eine kochsalzreduzierte Kost empfohlen, da Salz Wasser im Körper bindet und somit zu unerwünschten Flüssigkeitsansammlungen führen kann. Darüber hinaus sollte auch die Flüssigkeitszufuhr bedacht gesteuert werden – übermäßiges Trinken kann bei manchen Patienten die Herzbelastung erhöhen. Regelmäßiges Wiegen und die Überwachung der Flüssigkeitsbilanz helfen, eventuelle Gewichtsschwankungen als Hinweis auf Wassereinlagerungen frühzeitig zu erkennen.

Impfschutz und Vermeidung von Auslösern

Infekte der Atemwege können für Patienten mit pulmonaler Hypertonie besonders belastend sein. Daher ist ein konsequenter Impfschutz gegen Grippe und Pneumokokken (Lungenentzündung) sehr zu empfehlen. Auch die COVID-19-Impfung spielt eine wichtige Rolle, um schweren Krankheitsverläufen vorzubeugen.

Zudem sollten Auslöser, die den Lungendruck weiter erhöhen könnten, konsequent vermieden werden. Dazu gehört insbesondere der vollständige Verzicht auf Nikotin, da Rauchen sowohl die Lunge als auch die Gefäße schädigt. Ebenso ist Vorsicht bei bestimmten gefäßverengenden Medikamenten angebracht – beispielsweise Nasensprays zur Abschwellung bei Erkältungen oder appetithemmende Mittel, die nur in Absprache mit dem Arzt eingenommen werden sollten.

Psychosoziale Unterstützung und regelmäßige Arztkontrollen

Die chronische Natur der pulmonalen Hypertonie kann auch seelisch stark belasten. Viele Patienten profitieren daher von psychosozialer Unterstützung, etwa durch den Beitritt zu Selbsthilfegruppen oder durch psychologische Beratung. Der Austausch mit anderen Betroffenen kann helfen, den Umgang mit der Krankheit zu erleichtern und neue Perspektiven zu gewinnen.

Ebenso wichtig sind regelmäßige Arztkontrollen. In spezialisierten Ambulanzen werden Kontrolluntersuchungen oft alle 3 bis 6 Monate durchgeführt, um den Therapieverlauf engmaschig zu überwachen. So können Veränderungen frühzeitig erkannt und die Therapie bei Bedarf schnell angepasst werden.

Individuelle Anpassung des Lebensstils

Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf die Herausforderungen einer chronischen Erkrankung wie der pulmonalen Hypertonie. Aus diesem Grund sollte der Lebensstil immer individuell angepasst und in enger Absprache mit dem Behandlungsteam gestaltet werden. Durch diese begleitenden Maßnahmen – von körperlicher Aktivität über Ernährung und Flüssigkeitsmanagement bis hin zur psychosozialen Unterstützung – können Patienten aktiv zur Stabilisierung ihrer Erkrankung beitragen und ihre Lebensqualität nachhaltig verbessern.

Durch diese begleitenden Maßnahmen können Patienten aktiv zur Stabilisierung ihrer Erkrankung beitragen. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich – deshalb sollte der Lebensstil immer individuell angepasst und in Absprache mit dem Behandlungsteam gestaltet werden.

Medikamentöse Therapie bei pulmonaler Hypertonie

Die medikamentöse Therapie bildet in der Behandlung der pulmonalen Hypertonie (PH) meist die Grundlage. Dabei geht es darum, den hohen Druck in den Lungengefäßen zu senken, die Belastung für das Herz zu reduzieren und die Symptome zu lindern. Im Folgenden erfahren Sie, welche Ansätze es gibt, welche Medikamentengruppen eingesetzt werden und wie unterstützende Therapien den Behandlungserfolg verbessern können.

Zwei zentrale Therapieansätze
Bei der medikamentösen Behandlung unterscheidet man grundsätzlich zwei Ansätze:

Behandlung der Grunderkrankung

Oft liegt der Lungenhochdruck nicht isoliert vor, sondern resultiert aus einer anderen zugrunde liegenden Erkrankung. In diesem Fall hat die Therapie der Ursache oberste Priorität. Beispiele dafür sind:

  • Bei Linksherzinsuffizienz wird die Herzschwäche gezielt mit entsprechenden Medikamenten behandelt.
  • Bei chronischen Lungenerkrankungen wie COPD erfolgt neben der medikamentösen Behandlung auch eine konsequente Lungentherapie, häufig verbunden mit einer Sauerstoffgabe.
  • Bei Lungenembolien wird eine Blutverdünnung (Antikoagulation) eingesetzt, um weitere Gerinnsel zu verhindern.

Spezifische PH-Therapie

Ist der Lungenhochdruck primär oder bleibt er trotz Behandlung der Grunderkrankung bestehen, kommen spezifische Medikamente zum Einsatz, die direkt den hohen Druck in den Lungenarterien senken und die Gefäße erweitern sollen. Diese Therapieform ist besonders bei der pulmonal-arteriellen Hypertonie (PAH) sowie bei einigen anderen Formen der PH von Bedeutung.

Wichtige Medikamentengruppen

Um die unterschiedlichen Mechanismen im Lungenkreislauf gezielt anzugehen, werden verschiedene Medikamentengruppen eingesetzt. Die folgende Tabelle fasst die zentralen Wirkstoffklassen sowie deren Wirkungsweise zusammen:

WirkstoffgruppeBeispieleWirkmechanismus
Endothelin-Rezeptor-AntagonistenBosentan, AmbrisentanBlockieren den vasokonstriktiven Botenstoff Endothelin, was zu einer Erweiterung der Lungengefäße führt.
Phosphodiesterase-5-Hemmer (PDE-5-Inhibitoren)Sildenafil, TadalafilEntspannen die Gefäßmuskulatur, was eine Erweiterung der Lungengefäße und eine verbesserte Durchblutung bewirkt.
Prostazyklin-Analoga (Prostanoide)Iloprost, TreprostinilAhmen den natürlichen Botenstoff Prostazyklin nach, der die Gefäße erweitert und die Blutplättchenaggregation hemmt.
Lösliche Guanylatzyklase-StimulatorenRiociguatFördern die Gefäßentspannung über einen eigenen Signalweg, was den Druck in den Lungenarterien senkt.
Neuere WirkstoffeSotaterceptBremsen die krankhafte Gefäßverengung; bieten neue Therapieansätze insbesondere bei fortgeschrittener PAH.
KalziumkanalblockerNifedipin, DiltiazemSenken den Gefäßdruck bei ausgewählten Patienten; wirksam nur, wenn ein positiver Vasoreaktivitätstest vorliegt.

Ergänzende unterstützende Medikamente

Neben den spezifischen Therapieansätzen werden oft weitere Medikamente eingesetzt, die den Behandlungserfolg unterstützen. Zu diesen ergänzenden Maßnahmen zählen:

  • Entwässerungsmittel (Diuretika): Sie helfen, bei Herzschwäche überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper zu entfernen, was die Herzbelastung reduziert.
  • Sauerstoff (Langzeit-Sauerstofftherapie): Besonders bei Patienten mit niedrigem Sauerstoffgehalt im Blut verbessert eine regelmäßige Sauerstoffgabe die Atmung und die Organversorgung.
  • Blutverdünner (Antikoagulation): Diese sind vor allem bei der chronisch thromboembolischen pulmonalen Hypertonie (CTEPH) wichtig, um die Bildung weiterer Blutgerinnsel zu verhindern.
  • Herzglykoside: In Einzelfällen können diese Medikamente, wie Digitalis, eingesetzt werden, um die Pumpkraft des Herzens zu unterstützen – allerdings werden sie aufgrund ihres Nebenwirkungsprofils heutzutage seltener verwendet.

Individuelle Therapie und regelmäßige Kontrolle

Die medikamentöse Therapie bei PH ist immer individuell zugeschnitten. Häufig kommen Kombinationen aus mehreren Wirkstoffgruppen zum Einsatz, um den unterschiedlichen pathophysiologischen Mechanismen gerecht zu werden. Da diese Medikamente teilweise sehr potent sind und Nebenwirkungen auftreten können, ist eine sorgfältige Überwachung durch erfahrene PH-Spezialisten unerlässlich.

Regelmäßige Untersuchungen sind dabei von großer Bedeutung. Sie ermöglichen es, den Therapieerfolg zu überprüfen und die Medikation bei Bedarf anzupassen. Durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Patient und Behandlungsteam lässt sich die Lebensqualität verbessern und ein Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.

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