An die See oder in die Berge? Nach Borkum oder Berchtesgaden? Für alle, die auf ihre Lunge achten müssen, hat die klassische Urlauberfrage eine besondere Bedeutung. Denn je nach persönlicher Situation kann das Klima am Ferienort einen wohltuenden Einfluss haben, es kann die Beschwerden aber auch verschlimmern. Viele Menschen fragen sich, welche Urlaubsorte mit COPD sind am besten?
Deswegen schauen wir uns die schönsten und besten Urlaubsorte mit einer COPD an, die für die Lunge wohltuende und heilende Wirkungen haben. Anschließend gebe ich dir noch einen Tipp, welcher Ort Zuhause wahrscheinlich gar nicht weit weg von dir ein außerordentliches wohltuendes Klima besitzt.
Welches Klima ist für COPD am besten?
Eine Wettervorhersage bedeutet für den einen, ob man einen Regenschirm benötigt oder lieber noch eine Jacke überziehen sollte. Für Menschen mit COPD ist der Temperatur- oder Jahreszeitenwechsel etwas ganz anderes. Es bedeutet, ob Symptome zunehmen werden und wie viel Luft ihnen heute zur Verfügung steht. Untersuchungen haben ergeben, dass eine Temperatur von 21 °C und eine Luftfeuchtigkeit von 40 % die idealen Umgebungsbedingen sind. Diese Kombination hilft, die Atemwege zu entspannen und die Bronchien offenzuhalten. Andererseits können extreme Kälte und Hitze sowie plötzliche Änderungen des Wetters und der Luftqualität für jeden mit COPD Probleme bedeuten.
Herbst
Obwohl kühles Herbstwetter die Symptome lindern kann, sollten COPD Patienten die wechselnden Wetterbedingungen im Auge behalten. Asthma ähnliche Symptome können durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit auftreten. Ebenso ist der Herbst auch die Grippesaison, während kühleres Herbstwetter einige COPD-Symptome lindern kann, sollten COPD-Patienten die Luftqualität in dieser Jahreszeit genau überwachen. Asthma ähnliche Symptome als Reaktion auf saisonale Allergene wie Traubenkräuter und Pollen können ein für ein Aufflammen der Atemwege bedeuten. Der Herbst ist auch Grippesaison, weshalb es für COPD-Patienten notwendig ist, ihre Gesundheit zu überwachen und in der Öffentlichkeit Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
Winter
Die kälteste Jahreszeit ist eine schwierige Jahreszeit bei Atemwegserkrankungen, wie COPD oder Asthma Bronchiale. Die Kälte und der Wind sorgen dafür, dass die Bronchien sich verengen und können zu vermehrter Kurzatmigkeit führen. Dazu kommt zusätzlich die hohe Luftfeuchtigkeit, die dafür sorgt, dass die Schleimhäute zusätzlich anschwellen. Diese Kombination kann Menschen mit COPD zusetzen. Diese natürliche Reaktion auf plötzliche Temperaturabfälle schränkt den Blutfluss ein, um den Körperkern warmzuhalten, wodurch letztlich die Sauerstoffversorgung im gesamten Körper eingeschränkt wird. Bei COPD-Patienten kann Sauerstoffmangel – in welcher Form auch immer – zu unangenehmen Komplikationen führen.
Frühling
Mit dem Beginn des Frühlings nehmen die Beschwerden bei COPD langsam wieder ab, da die Temperaturen ansteigen und die Luftfeuchtigkeit wieder sinkt. Bei Menschen mit Allergien kann jedoch der erhöhte Pollenflug zu Irritationen führen. Allgemein nehmen allerdings in dieser Zeit die allgemeine Sterblichkeit ab und die Beschwerden gehen zurück. Außerdem können sich Patienten wieder mehr draußen bewegen und sind körperlich aktiver, als im Winter.
Sommer
Sommer ist die Zeit in der zwar die Beschwerden nicht durch die Luftfeuchtigkeit zunehmen, allerdings sind hohe Temperaturausschläge problematisch für die Atmung. Hohe Temperaturen können sich erdrückend anfühlen und Atemwegsentzündungen fördern. Die Fähigkeit, sich an diese überwältigende Hitze anzupassen, ist für den durchschnittlichen Erwachsenen schwierig und für jeden, der an einer Atemwegserkrankung leidet, besonders problematisch.
Die beste Jahreszeit bei COPD
Urlaubsorte mit COPD: Es kommt auch auf die Jahreszeit an.
Die beste Jahreszeit mit einer COPD ist der Frühling, da die Temperaturen milde verlaufen und die Luftfeuchtigkeit abnimmt. Allerdings können hier Probleme durch Allergene auftreten. Diese können die Atmung zusätzlich belasten. Sollte keine Allergie vorhanden sein, dann darf sich jeder Mensch mit einer COPD über den Frühlingsanfang freuen.
Zusätzlich können Individualitäten auftreten, dass dafür sorgt, dass du dich womöglich in einer anderen Jahreszeit wohler fühlst. Der Blick auf die Erkrankung ist stark pauschalisiert und spiegelt nicht den einzelnen wider.
Welches Klima schadet der Lunge?
Wenn die Temperatur sinkt, arbeitet der Körper härter, um warm zu bleiben, was Herz und Lunge zusätzlich belastet. Bei niedrigen bis extremen Temperaturen beginnen sich die Blutgefäße zu verengen, was den Blutfluss einschränkt und dem Herzen Sauerstoff entzieht. Daher muss die Lunge härter arbeiten, um Sauerstoff durch den Blutkreislauf zu liefern. Solltest du bereits häufig COPD-Symptome wie Kurzatmigkeit, Keuchen und chronischen Husten haben, kann der zusätzliche Druck die chronischen Symptome verschlimmern.
Zusätzlich zu tieferen Temperaturen können auch trockene Luftbedingungen der Lunge schaden, indem sie die Feuchtigkeit in den Atemwegen reduzieren und Entzündungen begünstigt. Insgesamt sind kaltes und nasses Klima für Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen negativer als warmes Klima.
Urlaubsorte mit COPD: Berge
Unter anderem das Alpenvorland und die Alpen. Hoch gelegene Kurorte, wie Davos in einer Höhe über dem Meeresspiegel von 1600 m, werben zu Recht mit der Reinheit der Luft und dem Fehlen von Hausstaubmilben. Es bestehen somit Umweltbedingungen, die für Asthmatiker ideal sind.
Aber Achtung, nicht für alle Menschen sind diese Höhen geeignet! Ab einer Höhe von 1600 Metern wird die Luft auch ziemlich knapp. Der Luftdruck nimmt mit zunehmender Höhe ab. Im Vergleich zum Meeresspiegel und Davos ist ein Unterschied von 20 %.
Nicht für jeden geeignet
Stell dir vor, du würdest von jetzt auf gleich 20 % weniger Luft bekommen. Für gesunde Menschen und Menschen mit keiner direkten Kurzatmigkeit ist das kein Problem. Bei Erkrankten, die mit einem Sauerstoffmangel zu kämpfen, haben, sind die Berge nicht zu empfehlen, da die Kurzatmigkeit zunimmt und der Sauerstoffwert im Blut abnimmt.
Deswegen ist Wandern in den Bergen nicht nur wegen klettern in den Bergen, besonders anstrengend, sondern auch wegen des verminderten Sauerstoffes.
Für gesunde Menschen und Menschen mit keiner Erkrankung, die mit Kurzatmigkeit einhergeht, kann die verminderte Verfügbarkeit von Sauerstoff sehr gesunde und positive Effekte haben.
Sobald der Körper weniger Sauerstoff aufnehmen kann, als er es gewohnt ist, wird ein Signal an unser Atemzentrum geschickt. Wir müssen sofort den Sauerstoffbedarf decken. Wir atmen also schneller. Ein weiteres Signal wird an unser Knochenmark gesendet. Es werden mehr rote Blutkörperchen gebildet, um mehr Sauerstoff aufnehmen zu können und verwerten zu können. Dieser Vorgang dauert einige Tage an. Kurorte, an denen man mehrere Wochen in einer Höhe ist, in der man sich sonst nicht aufhält, wie den Alpen, so wird man anschließend danach merken, dass man deutlich leistungsstärker und energiegeladener ist, wenn man wieder Zuhause ist.
Interessant ist, dass Profisportler und Reha Kuren sich diesen Vorteil sogar zunutze machen und arbeiten mit Unterdruckkammern, um von diesem positiven Aspekt zu profitieren. Ob diese begrenzte Zeit dazu reicht, dass sich neue rote Blutkörperchen bilden, muss noch weiter erforscht werden.
Urlaubsorte mit COPD: Die Ostsee
Wenn wir einmal den Blick auf Norddeutschland richten, dann finden wir den anderen Urlaubsort, auf den mit einer COPD geschworen wird, besonders bei chronischem Husten, Asthma, COPD oder Lungenemphysem. Die meisten Menschen fühlen sich am Meer pudelwohl. Nicht umsonst verbringen viele regelmäßig ihren Urlaub dort. Ein Spaziergang am Meer kann wahre Wunder bewirken: Er entspannt, vertreibt Stress und Sorgen und hebt die Laune. Aber nicht nur der Psyche tun Meeresluft und Meerwasser gut, sondern auch einem angeschlagenen Körper. Denn am Meer herrscht ein ganz besonderes Klima: salzige Luft, kühler Wind, Sonne, kaltes Wasser und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Reizklima sagen Ärzte dazu, weil auf den Körper starke Klimareize einwirken.
Diese sollen den Stoffwechsel und die körperliche Aktivität anregen und so das Immunsystem stärken. Die Luft und das Wasser am Meer entfalten zugleich eine innerliche und äußerliche Wirkung, die gut für die Gesundheit ist: in den Atemwegen gelangen kleinste Tröpfchen durch das Einatmen.
Meeresluft enthält einige besonders hoch dosierte Stoffe, die sich gesundheitlich förderlich auswirken, unter anderem sind es:
- Salz
- Kalium
- Magnesium
- Kalzium
Wind, Wellen und die Brandung sorgen dafür, dass das Meer feinste Tröpfchen (Aerosole) mit der Luft versprüht. Wer am Meer spazieren geht, atmet diese salzigen Tröpfchen ein. Besonders salzhaltig ist die Luft, wenn du direkt an der Brandung stehst. Die Aerosole gelangen in den Nasen-Rachen-Raum und in die tieferen Atemwege. Auch auf der Haut lagert sich das Salz ab.
Trotz dessen das Meer traumhaft schön ist, so ist die Luft nicht für jeden was. Für Menschen mit hypersensiblen Atemwegen und Asthmatikern mit einem starken Verlauf. Nicht umsonst heißt das Klima Reizklima. Es kann zu häufigeren Asthmaanfällen, vermehrtem Husten, Schlappheit und Atemnot kommen.
Fazit
Allem in allem hat jedes Klima vor und Nachteile. Für Menschen mit Asthma und hypersensiblen Atemwegen sind in der Regel Berge und ein Klima über 1000 Metern hervorragend aufgrund der Sauberkeit der Luft und der Neubildung von neuen Blutkörperchen. Wer sich für den Urlaub in den Bergen entscheidet, wird auch danach noch lange etwas von der Wirkung haben.
Alterswohnsitz verlegen
Wenn es darum geht, den Alterswohnsitz aus Gesundheitsgründen in eine andere Klimazone zu verlagern, dann ist oft ist ein Urlaub in der entsprechenden Region vorausgegangen, der ausgesprochen wohltuend war und den Wunsch weckte, ständig dort zu leben. Nur Vorsicht: Urlaub und ein ständiger Wohnsitz sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Kennst du das Klima der bevorzugten Region in allen Jahreszeiten? Hast du bedacht, dass du durch den Wohnortwechsel viele soziale und zwischenmenschliche Geflechte aufgibst. Patienten kommen nach 2 bis 3 Jahren tief enttäuscht in ihre Heimat wieder zurück. Also denke auch daran.
Alternative Urlaubsorte mit COPD: Deutsche Wälder
Wenn es nächstes Mal geregnet hat und du einen Ficht Nadelwald bei dir in der Umgebung hast, dann geh dort mal spazieren. Hast du schon einmal Fichnadelholzöl gerochen? Für einige Menschen ist der Geruch kaum zu ertragen, für andere Menschen sehr angenehm.
Dieser kommt trotzdem nicht ansatzweise daran, wie es riecht, wenn es ein Schauer gab und danach die Fichten ihre ätherischen Öle in die Luft abgeben. Nicht nur, dass die Luft herrlich und Pollen arme ist durch den Regen, sondern auch das ätherische Öl öffnet die Bronchien und lässt uns freier atmen. Probiere es gerne mal aus.
Kann man zu den Urlaubsorte mit COPD fliegen?
Für die meisten Passagiere, mit einer COPD, ist das Fliegen unproblematisch. Für einige Betroffene kann das Fliegen jedoch Probleme verursachen. Um dieses Risiko zu minimieren, kann der behandelnde Arzt eine Voruntersuchung durchführen, um die Tauglichkeit zu prüfen. Mit entsprechender Vorbereitung können weitere Medikamente, mehr Sauerstoff oder andere Hilfsmittel verordnet werden, um den Flug sicher zu gestalten.
Das größte Problem ist der Sauerstoffabfall in großen Höhen. Um diese zu kompensieren, kann der Arzt die Tauglichkeit im Vorfeld prüfen. Für die meisten Menschen ist der Flug aber problemlos und wird toleriert.