Hast du schon von Atemübung Huffing gehört? Wenn nicht, gibt es hierfür viele Gründe. In diesem Artikel erfährst du alles über die Übung und deren Vorteile, aber auch Risiken. Wir werden außerdem Schritt für Schritt erklären, wie du Huffing in deine tägliche Atemroutine integrieren kannst, um Schleim leichter aus den Atemwegen zu transportieren. Zudem erfährst du noch mehr über weitere Atemübungen, die sich mit Huffing kombinieren lassen.
Was ist das Huffing?
Das Huffing kommt aus der Atemtherapie und ist einer der effektivsten Atemübung, die Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen selbst durchführen kann. Es ist ein Teil der Schleimlösenden Atemroutine, um die Atemwege effektiv von Schleim und Verschmutzungen zu befreien. Das Huffing begünstigt den Abtransport des Auswurfs, der bei einer Erkältung oder auch bei chronischen Atemwegserkrankungen, wie COPD oder Asthma Bronchiale auftreten kann.
Warum sollte der Schleim gelöst werden?
Der Schleim kann unter anderem zähflüssig sein und die Atemwege blockieren. Dadurch haben Betroffene das Gefühl, dass sie schlechter Luft bekommen, aber auch aus medizinischer Sicht ist es wichtig, den Schleim regelmäßig aus den Atemwegen zu lösen.
Der Schleim, der sich in den Atemwegen über den Alltag anlagert, besteht aus Bakterien, Viren, Staubpartikel und weitere Partikel, die über den Tag eingeatmet wurden, sogenannte “Exogene”. Diese können unter anderem hochinfektiös sein und Atemwegserkrankungen begünstigen.
Lungenentzündungen vorbeugen mit einer Lungenreinigung
Vor allem im Krankenhaus wird viel dafür getan, dass die Patienten nicht an einer Lungenentzündung erkranken, da das Risiko dafür dort besonders hoch ist. Gründe dafür sind das geschwächte Immunsystem, dass die Patienten viel im Bett liegen und damit die Lunge nicht optimal belüftet wird und dass die Ansteckung im Krankenhaus potenziell höher ist.
Physiotherapeuten werden im Krankenhaus angehalten, Atemtherapie mit den Patienten durchzuführen, um vor einer Lungenentzündung zu schützen. Die Atemübung „Huffing“ ist dabei ein wichtiger Bestandteil, die der Patient leicht selbst durchführen kann.
Wie macht man die Huffing-Übung?
Die Übung ist sehr einfach umzusetzen. Es ist jedoch ein Mindestmaß an Atemkraft notwendig. Für bettlägrige Menschen kann das Huffing unter Umständen nicht mehr möglich sein, da sie zu wenig Atemkraft aufbauen können. In diesem Fall sollte mit anderen Mitteln bevorzugt gearbeitet werden, um die Atemwege von Schleim zu befreien. Lagerungstechniken sind eine gute Alternative.
Für jede andere Person ist das Huffing eine gute Übung, um die Atemwege von Schleim zu befreien.
Ablauf
- Atme ruhig und flach durch die Nase
- Atme zunehmend mehr mit dem Bauch, anstatt über die Brust
- Puste so schnell aus dem Mund wie du in 1 Sekunde kannst
- Wiederhole das Huffing für 4 weitere Male
Nach anschließendem Räuspern oder Husten entsteht meistens ein effektives Abhusten. Lege dir daher ein Taschentuch bereit, falls du zu deinem gewünschten Ergebnis kommst.
Welche Vorteile hat die Übung?
Die Übung ist äußerst effektiv, um die Atemwege von Schleim zu befreien. Vor allem bei einem produktiven Husten, mit Schleim, mit einer veränderten Farbe kann dies effektiv sein.
Für Menschen mit einer COPD, Asthma, Lungenkrebs, Bronchiektasen oder anderen Atemwegserkrankungen ist die Atemübung besonders sinnvoll in einer Lungen reinigenden Atemübungsroutine.
Grundsätzlich unterstützen Atemübungen dabei auch, Stress abzubauen, Entspannung zu fördern, die Konzentration zu verbessern und die Atmung zu kontrollieren. Sie eignen sich daher hervorragend zur Förderung der psychischen und physischen Gesundheit. Studien haben gezeigt, dass Atemübungen dazu beitragen können, Schmerzen zu lindern, die Immunfunktion zu stärken, die kognitive Leistung zu verbessern, sowie die Fähigkeit, mit Stress umzugehen, zu erhöhen. Weiterhin können Atemübungen helfen, eine tiefere Verbindung zu sich selbst und anderen herzustellen.
Welche Risiken sind mit der Übung verbunden?
Bei Menschen mit einem schweren Herzleiden oder Gefäßerkrankungen sollten aufpassen mit dem plötzlichen kräftigen Auspusten, wie beim Huffing, da Blutdruckspitzen erheblich höher sein können als üblich. Hierfür eignen sich Atemtrainer mit einem Schleimlösenden Effekt, wie ein RC Cornett oder Flutter. Diese Atemtherapiegeräte sind in der Handhabung sehr einfach.
Ebenso kann es zu Schwindel und Übelkeit kommen. Das liegt daran, dass der Sauerstoffhaushalt zu stark ansteigt und das Gleichgewicht im Körper durcheinander gebracht hat. Das ist so weit nicht gefährlich. Atme für 1–3 Minuten in einem normalen und ruhigen Tempo wieder durch und der Schwindel sollte in der Regel wieder vergehen.
So kannst du das Huffing in deine Atemroutine einbauen.
Um Schleim aus den Atemwegen heraus zu bekommen, sind Atemübungen das effektivste Mittel. Vor allem bei einer starken Verschleimung sind Atemübungen besonders effektiv. Diese Übungen sind mit Medikamenten oder alternativen Hausmittel gegen Schleim kombinierbar und unterstützen sich sogar in ihrer Wirkung. Daher ist es sinnvoll, vor der Lungenreinigung zuvor zu inhalieren, um die Atemwege vorzubereiten.
Eine Lungenreinigung besteht immer aus einem festen Aufbau und sollte immer in dieser Reihenfolge durchgeführt werden, um Nebenbeschwerden zu vermeiden.
Unter anderem könnte sonst die Wirkung ausbleiben oder sogar die Beschwerden weiter verschlimmern. Im Zweifel lasse dir das von einem ausgebildeten Atemtherapeuten zeigen oder schreibe uns eine Nachricht mit deiner Frage.
Der Aufbau einer Atemroutine zum Schleimlösen ist folgendermaßen
- Vorbereiten der Atemwege (Inhalation, Tee, Medikamente,...)
- Schleimlösende Techniken
- Schleim abtransportierende Techniken
- Hustenreiztechnik (Huffing)
- Dehnen
Mit diesem Aufbau wirst du am effektivsten den Schleim aus den Atemwegen lösen können. Dabei spielt es keine Rolle, ob du verschleimt bist wegen einer Erkältung oder wegen einer chronischen Atemwegserkrankung.
Die effektivsten Mittel um Schleim aus den Atemwegen zu bekommen
Gegen Schleim im Hals kann man verschiedene Maßnahmen ergreifen. Um den Schleim zu lösen, empfiehlt es sich, viel zu trinken, vor allem heiße Getränke wie Tee oder Wasser mit Honig und Zitrone. Auch Inhalationen mit Meersalz oder Kräuteraufgüssen können helfen. Eine weitere Möglichkeit ist, einige Tropfen Eukalyptusöl in ein Glas heißes Wasser zu geben und sich darüber zu beugen, um den Dampf einzuatmen. Außerdem können Wärmeumschläge, Halswickel oder das Gurgeln mit heißem Wasser und Salz den Schleim lösen. In manchen Fällen können auch Medikamente wie Hustenstiller oder Schleimlöser entsprechend den Anweisungen des Arztes eingenommen werden.
Weitere Atemübung, die mit Huffing kombinierbar sind
Wie bereits erwähnt ist das Huffing eine Atemübung aus einer Übungsabfolge. Die Atemübung ist alleinstehend wenig effektiv, da der Auswurf vorher mobilisiert werden muss.
Solltest du eine vollständige Übungsroutine benötigen, dann schau dir das Video an oder steige in den Atem Mentor ein und übe mit Nico Lorenz (Atemtrainer).